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PASSAGIERE DES GLÜCKS
Wem Lachen auf die Sprünge hilft, frage ich
nach dem 11. September 2001 und stelle fest, dem Humor kommt ein Moment der Überlebenshilfe
zu. Der Tross der Meinungsmacher findet: Schluss
mit lustig! Spassgesellschaft am Ende!
Fritz Hirzel, Passagiere des Glücks. Wem Lachen
auf die Sprünge hilft. Essay. Kaleidoskop CD.140 Seiten.
Berlin 2004. Leseprobe Flipflops.
In einem Essay nach dem 11. September 2001 bin ich
der Frage nachgegangen, wem Lachen auf die Sprünge hilft.
Das Ergebnis ist eindeutig. Aus der Verunsicherung
haben Teenager am schnellsten ironische Funken geschlagen.
Sie reagieren auf die Erfahrung der Terroranschläge,
indem sie Blüten des Wortkatalogs als Umgangssprachwitz verwenden. Im Bus, Sommer 2003. „Shit“, sagt das
Mädchen zum Begleiter, als das Handy nicht funktioniert.
„Schon wieder dieser Bruder von Bin Laden – Akku Laden!“
Ein Flirt? Lachen ist gefragt. Beim Tratschen, Zusammensein,
Sichanfassen. Witz wird zur kleinen Schwester des Flirts,
Lachen zur Frage des Herumkriegens.
Ein Lachzentrum haben Hirnforscher bisher nicht gefunden,
aber sie rücken das Lachen in die Nachbarschaft von Koks,
Sex oder Schokoriegel. Lauter Appetizer!
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