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WIE SOLL DAS GEHEN?


Stellen wir uns das Lachen der Geschlechter vielstimmig, auch dissonant vor – wie er lacht, wie sie lacht: das ist immer anders gewesen, aber anders

jeweils auf verschiedenste Art.



               Fritz Hirzel, Passagiere des Glücks. Wem Lachen auf

               die Sprünge hilft. Essay. 140 Seiten. Berlin 2004


„Hi, ich lese alle Nase lang, dass man eine Frau beim Flirt

zum Lachen bringen sollte. Mir fehlen da die Ideen...”, klagt 2001

in der Newsgroup de.talk.liebesakt Axel Dahmen.

      „Wie soll das gehen??? Vielleicht ‘nen gespielten Witz

vorführen? Oder einfach die Brieftasche aufmachen und zeigen,

was drin ist? Was ist in so einer Situation witzig, ohne dass

ich mich zum Deppen des Tanzschuppens mache?”

      Lachen ist gefragt. Von ihr. Beim Tratschen, Zusammensein, Sichanfassen. Witz wird zur kleinen Schwester des Flirts,

Lachen zur Frage des Herumkriegens. Er muss locker sein, wenn

sie vergnügt sein soll. Leichtigkeit ist angesagt.

      Das ist ein Punkt, der für sie zählt, wenn’s um die Frage

geht: der? und mit mir? Hier geht’s um Vorgeplänkel, nicht um

Liebe. Und Lachen ist Reiz. Ist Anreiz. „Fun is fun but

no girl wants to laugh all of the time.” So ist es bei Anita Loos

zu lesen, in Gentlemen Prefer Blondes 1925.

      Stellen wir uns das Lachen der Geschlechter vielstimmig,

auch dissonant vor – wie er lacht, wie sie lacht: das ist immer

anders gewesen, aber anders jeweils auf verschiedenste

Art. Die Frage ist, ob der Unterschied der Geschlechter sich im

Lachen polarisiert. Sie ist anders. Das sieht er. Sie hat die

Rolle des Lachens verändert. Aber wie stellt er sich drauf ein?


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